Mittwoch, 18. Juli 2012

Collapse and Recovery...


Zusammenbruch und Wiederaufbau lautet das Motto der dOCUMENTA (13). Der alljährliche Instituts-Ausflug ging diesmal nach Kassel. 
Unter Führung einer bildenden Künstlerin, deren Name ich dummerweise vergessen habe, begaben wir uns ins Kunstgeschehen.


Zum Einstieg... die Arbeit der Künstlerin Kristina Buch.
Sie steht vor dem Fridericianum als Hochbeet.

Wir umwanderten ratlos das Gebilde, das auf den ersten Blick aus Brennesseln und Disteln zu bestehen schien. An einigen Stellen konnten wir durch das ungastliche Gestrüpp hindurchsehen und einen Blick auf die Blütenvielfalt im Inneren erhaschen.

 Ganz hübsch, aber warum heisst das Kunstwerk "The Lover"?

Weitere Erläuterungen und ich sah plötzlich ganz neu! Frau Buch züchtet Schmetterlinge und sobald diese schlupffähig sind, setzt sie sie dort aus. An manchen Tagen kann man hunderte Schmetterlinge über dem kleinen Viereck in der Kasseler Innenstadt fliegen sehen. Insgesamt hat sie bisher 3000 gezüchtet! Ich habe nur einen Schmetterling gesehen, aber dafür eine endlose Zahl an Insekten. 
Tja, da ist mir ganz warm ums Herz geworden!
Im Zusammenhang mit dem Kunstwerk habe ich ein neues Wort gelernt:
 "Ökofeminismus"
ich glaube darüber muss ich noch ein wenig nachdenken!


Weiter gings zu einem Eisenblock. Mmhh..Da steht so ein rostiges Viereck im Park, da fragt man sich schon: "was soll das?"

Auch hier zeigte sich mal wieder, dass sich das Geld für einen Guide gelohnt hat!

 Die Geschichte hinter der Kunst:
Die beiden Künstler Faivovich & Goldberg wollten ursprünglich einen Meteoriten aus verdichtetem Eisen nach Kassel geschaffen. Ganze 37 Tonnen wiegt "El Chaco". Nicht das er zu schwer gewesen wäre, aber die einheimische Bevölkerung, die Moqoit aus Argentinien, wollten ihn nicht gehen lassen.
Bei der ersten Messung des Gewichtes 1980 vom argentinischen Militär wog er 33,4 Tonnen. Nach der zweiten Messung, welche  vorgenommen wurde nach dem er 1990 beinahe von amerikanischen Meteoritenjägern gestohlen wurde, bestand eine Differenz von 3600kg(!!), denn jetzt wog er plötzlich 37 Tonnen.
Diese Differenz ist in dem ausgestellten Eisenblock verarbeitet.
 Ahhhh, jetzt ja......!

Das ist der argentinische  Meteorit "El Chaco" aus einer Videoausstellung im Fridericinanum. 
Ist schon eine größere Herausforderung diesen Stein zu klauen!

In dem Raum, den sich der Genforscher Alexander Tarakhovsky mit den surrealistischen Gemälden von Salvador Dali teilt, stehen rund 80 000 Eppendorfgefäße mit PCR-Ansätzen menschlicher DNA bereit zur Vervielfältigung, inklusive einer PCR-Maschine. 
Jeder von uns hat aufgestöhnt bei der Idee zur eintönigen Arbeit des Aliquotierens und Beschriftens der befüllten Eppis!




Auf den beiden Ölgemälden von Salvadore Dali, die er 1936 und 1938 gemalt hat, erkennt  man die Gesamtheit der Darstellung erst auf den zweiten Blick. 
Ich nehme mal an, dass dies die Raum-Installation ausdrücken soll.

Interessanterweise ist es so, dass man auf den Fotos viel leichter die dargestellte Frau und die beiden Gesichter erkennen kann, als es direkt vor den Bildern der Fall ist.









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